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St. Goarshausen am Ganges?

Coming up als Support für die Phoenix Foundation, das Jugendjazzorchester Rheinland-Pfalz

 

 

Nach Konzertreisen nach Südkorea und Indien war die Phoenix Foundation, Jugendjazzorchester Rheinland-Pfalz am Wilhelm-Hofmann-Gymnasium zu Gast, eine – wie Schulleiter Fritz Schornick bei der Begrüßung konstatierte – bemerkenswerte Stationenfolge!

Die Phoenix Foundation hat in St. Goarshausen besucht, um ihre neue CD „Korindia!“ vorzustellen, die im Zuge von Konzertreisen nach Korea und Indien produziert wurde.

Die Eröffnung des Konzertes bestritten „Coming up“, die Bigband des Gymnasiums unter der Leitung von Frank Reichert. Mit „Walk the Dinosaur“, Gangnam Style und Leap Frog bewiesen die Band-Kids, dass sie schon ziemlich genau wissen, wo es langgeht: Kompakter Sound, volle Energie, Note eins für die Youngster von Coming up!

Personelle und musikalische Brücke bilden vor der Pause die vier Musiker der Formation „Jazz and Bass“. Die Musiker um Helge Sorg, Schlagzeug, Marko Mebus, Trompete, Nicolai Schneider, Bass und Marco Güllman, Gitarre haben sich bei Coming up kennengelernt und spielen seither mit stetig steigendem Niveau ihre Eigenkompositionen und eigenwilligen Standardinterpretationen. Hinzugesellt hat sich zur Band Leonard Pech an Piano und Posaune, den die drei bei der Phoenix Foundation kennengelernt haben.

Nach der Pause heißt es Bühne frei für die Phoenix Foundation mit ihrem „Korindia-Programm“!

Das Programm trägt den Namen zu Recht: indisches Flair brachte Percussionist Ramesh Shotam mit seiner „Tavil-Trommel“ und der indischen Rhythmussprache in die Schulaula. Nach kurzer Anleitung durch den Trommelspezialisten scattet das Publikum begeistert mit und liefert einen Background, über dem Shotham seine Improvisationen setzt.

Foto: Nicolai Schneider

Dann der Wechsel zur Bigband: Ramesh Shotam und die Phoenix Foundation entpuppen sich – bei den indischen Crossover-Titeln „Xillob“ und „5 cities“ als wahre Groovemaster. Die Youngster stehen Altmeister Shotam in nichts nach und spielen sich bestens aufgelegt gekonnt und locker durch die vertrackten indischen Rhythmen. Besonders Drummer Helge Sorg ist bei den Interaktionen mit dem Perkussionisten in seinem Element.

Interaktivität macht auch im Konzertsaal nicht halt, denkt sich Reichert und ruft „Oop bop sh`bam“, die Refrain-Zeile von Dizzy Gillespies gleichnamigem Titel. Das Publikum – darunter viele Schüler – stimmen mit ein: Loreley-Bühnen-Feeling! Die Band lässt sich nicht zweimal bitten: blankes Blech und samtige Saxofone liefern den Background für bluesig-boppige Soli von Leonard Pech, Posaune und David Brück, Tenorsax.

Im weiteren Verlauf des stilistisch weit gefächerten Programms zeigt die Band, dass sie auf einem Top-Niveau angelangt ist.  Begeisterung und Spielfreude reißen die Zuhörer von Titel zu Titel mit. Bei „Brotherhood of man“ swingt es, dass die Fetzen fliegen. Marko Mebus, der seit seinem Abitur in Mainz Jazztrompete studiert, zeigt im Jazzduett mit Kommilitone André Becker wie wahre Brüder im Jazz sind: sie spielen sich bluesig die Bälle zu, fallen sich ins „Wort“,  treiben sich gegenseitig an zu trompeterischen Höhenflügen und finden am Ende doch wieder in Harmonie zusammen.

In beeindruckender stilistischer Bandbreite reiht sich ein Höhepunkt an den nächsten:

Beim von Latin-Arrangeur Michael Mossman „runderneuerten“ Klassiker „Evil ways“ ermuntert Bandleader Reichert das Publikum zu einem Ratespiel, wer als erstes die Melodie erkennt. Diese wird erst am Ende eines lyrischen Intros erkennbar. Das Arrangement steigert sich in musikalischer Dichte und Tempo, getragen durch extatische Soli von Leonard Pech.

Den Abschluss bildet das von Reichert für die Band arrangierte „Band Your Head“, ein Metal-Kracher der schwedischen Gruppe „Hammerfall“. Der Song greift mit einem Augenzwinkern die musikalische Herkunft von Drummer Helge Sorg und Gitarrist Marco Güllmann auf. Beide lassen es krachen und und huldigen den „alten Zeiten“. So hat man Heavy Metal auch noch nicht gehört. Und es funktioniert.

Der Ablauf des Abends macht das Konzept der Phoenix Foundation deutlich: Hier treffen sich MusikerInnen aus den Schulbigbands des Landes, um das Musikbusiness bei Konzertreisen, CD Produktionen und bei der Arbeit mit renommierten Gastsolisten unter professionellen Vorzeichen kennzulernen. Sie können so entscheiden, ob der Musikerberuf für sie die richtige Wahl ist.

Zur Zeit hat die Phoenix Foundation Mitglieder u.a. von Gynmasien in: Mainz, Niederolm, Montabaur, Ingelheim, Ludwigshafen, Landau, Daun und St. Goarshausen: Zum Teil eine lange Anreise, die sich vor dem begeisterten Publikum sicherlich Fall gelohnt hat.

Die CD ist erhältlich unter phoenix04@t-online.de

 

 

 

Coming up in Concert 01.09.2013 GOH

 

Korindia!

2006 war die Phoenix Foundation während einer Konzertreise in Brasilien in Sao Paulo im Tonstudio. Aus einem spontanen Entschluss entstand die CD „Made in Brasil“.

Nach „Made in Brasil“ sollte „Made in Korea“ folgen, denn neun Titel der vorliegenden CD wurden in Seongnam/Korea aufgenommen. Sie bieten einen breiten Stilmix im Phoenix-Sound.

 

Vor der geplanten Veröffentlichung ergab sich die Gelegenheit für eine Konzertreise nach Indien. Im Gepäck ein Cross-Over Projekt mit Beteiligung von südindischen Gastmusikern. Diese Musik musste mit auf die CD!  Aus „Made in Korea“ wurde „KORINDIA!“

Aus dem „Indien-Programm“ haben es die Titel “Xillob”, “Panchamuki” und “5 Cities” auf die CD geschafft. Diese sind alle der traditionellen südindischen Musik verpflichtet. Die Klänge hören sich für europäische Ohren ungewohnt an:  Die rhythmischen Kompositionen der „Corvais und  Tihais“    gleichen einer Achterbahnfahrt: Lange Geraden wechseln sich ab mit plötzlichen S-Kurven, starkem Gefälle und steilen Anstiegen. Für die Musiker ist der Kurs ebenso unbekannt wie für die Zuhörer.

 

Lässt der Hörer sich jedoch darauf ein, beginnt die spannende Reise in das Labyrinth der Improvisationen unserer musikalischen Gäste Ramesh Shotham und R. A. Ramamani.

Überraschend und faszinierend zugleich: Beim Hören scheint es zunächst unmöglich, dass ein Ende erreicht wird. Aber das Ziel taucht auf – unerwartet und mit Präzision. Frei nach dem indischen Motto: Am Ende wird alles gut und ist es nicht gut, ist es noch nicht das Ende.

Für die Band ist der Kurs durch die Arrangements von Ronan Guilfoyle abgesteckt, geplant aber durch die melodischen Wendungen immer überraschend. Die Überlagerung verschiedener Metren lässt für Musiker und Zuhörer die Zugänge zur Melodie offen: Das Ohr bahnt sich den Weg durch das Gelände und wählt so die Strecke selbst. Auch sie führt immer zum Ziel und offenbart dadurch das Geschick der musikalischen Konstruktion.

 

Das CD-Präsentationskonzert bietet einen Querschnitt aus der CD plus Titel aus dem aktuellen Phoenix-Programm.

 

featuring: Ramesh Shotham,

stammt aus Südindien und lebt seit rund 30 Jahren in Köln. Infiziert mit der Rockmusik der späten 60ger Jahre ist er Mitbegründer der ersten Fusion-Band „Sangnam“ in Indien. Seine Konzertreisen führen ihn immer wieder nach Europa, wo er schließlich bleibt und eine Familie gründet. Seine musikalischen Aktivitäten führen ihn mit Fusion-Projekten in den letzten Jahrzehnten durch den gesamten europäischen Raum.

Support: Coming up, Bigband des Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums, St. Goarshausen.

Special guests: Jazz and Bass, die Band um die ehemaligen Coming up und jetzt Phoenix-Mitglieder Marko Mebus, Helge Sorg, Marco Güllmann und Nicolai Schneider

 

Aula, WHG St. Goarshausen, Sonntag, 01.09.2013, 18 Uhr
Kartenvorverkauf im Sekretariat Seibel oder unter 06771 93 13 27

Jazz und Wein in Bornich

Coming up hat die Jazzfans der Konzertreihe überzeugt!

Nicht zuletzt dank der Unterstützung einiger Ehemaliger (Marko Mebus, tp, Marco Güllmann, g, Nicolay Schneider, b) hat der Stilmix von Coming up die Zuschauer überzeugt. Von Jazzrock mit „Birdland“, traditionellem Swing „Leap frog“, rockig-poppigen Nummern (Rolling in the deep), dance (Gangnam Style) bis zum Schulkellied (Stimmung vom Rhein) war alles dabei. Danke auch für die tolle Unterstützung der Gastgeber, die uns mit Leckereien und sogar kleinen Weinstöckchen versorgt haben.